Unternehmensstrategie: Das braucht ein KMU wirklich

Haben Sie eine Unternehmensstrategie? Wenn Sie bereits mehrere Jahre erfolgreich tätig sind, mit Sicherheit, ja. Doch können Sie diese auch klar beschreiben? Und wissen Sie, „wie viel“ Strategie Ihr KMU wirklich bräuchte?

Viele Unternehmer und Führungskräfte antworten spontan mit einem klaren „Ja“. Schaut man aber genauer hin, so muss man oft feststellen, dass bei vielen KMU nur einzelne Fragmente vorhanden sind. Zudem sind diese meist auch unscharf und damit unklar. Hinzu kommt, dass die Unternehmensstrategie in erstaunlich vielen Fällen nur im Kopf des Geschäftsführers bzw. Inhabers besteht, ohne dass diese je wirklich den verschiedenen Anspruchs­gruppen explizit kommuniziert wurde.

Dass unter anderem Mitarbeitende, Geschäftspartner und Kunden als Anspruchs­gruppen managt werden müssen, ist klar. Dazu gehört vor allem auch die aktive, transparente Kommunikation der grundlegenden Stoss­richtung des Unternehmens. Gerade damit tun sich viele KMU schwer. Wohin geht die Reise? Und wie sollen die Ziele erreicht werden? Nur so werden insbesondere die Mitarbeitenden zu Beteiligten gemacht.

Geheimnistuerei ist unnötig und falsch

Stellt sich die Frage, ob mit der Kommunikation der Unternehmensstrategie die Konkurrenz nicht zu viel erfahren könnte. Nein, denn das echte Geheimnis liegt erst in der Strategie­umsetzung. Gralshüter „ihrer“ Unternehmens­strategie verpassen enorme Erfolgspotenziale und gehen damit langfristig grosse Risiken ein.

Regelmässige Überarbeitung notwendig

So lange man sich erfolgreich im Markt behauptet, setzt sich manch ein KMU kaum vertiefter mit ihrer Unternehmensstrategie auseinander. Warum auch soll ein Unternehmen „mehr Strategie“ brauchen, wenn der Geschäftserfolg da ist? Der Erfolg belegt, dass man auf dem richtigen Weg ist. Doch hat heute jede Unternehmensstrategie noch eine Halbwertszeit von nur wenigen Jahren, wenn überhaupt.

Alles ist in steter Veränderung: Märkte, Kundenbedürfnisse, Kaufverhalten, Technologien, Mitarbeiterbedürfnisse, Wirtschaftsumfeld, Gesetzgebungen und vieles mehr. Auch erfolgreiche Strategien müssen mindestens jährlich im neuen Kontext grundlegend hinterfragt werden. Dies bedarf eines bewusst und klar formulierten Strategiekonzepts, das regelmässig aktualisiert und weiterentwickelt wird.

Reduziert auf das Wesentliche

KMU brauchen keinen aufwändigen Strategieprozess. Meist ist es für KMU ausreichend, wenn die Kernelemente gut durchdacht auf Papier gebracht werden:

1. Welches ist die strategische Ausgangsposition? Welches sind die Schlüsseltreiber in Form von externen Chancen oder Gefahren, und welche Kompetenzen, Fähigkeiten, Ressourcen, welche Unternehmenskultur und Kunden­strukturen sind in Form von eigenen Stärken und Schwächen vorhanden (SWOT-Analyse)?

2. Was gilt es, zu erreichen? Was sind die strategischen Unternehmensziele?

3. Wo will man aktiv sein, und mit welchen Schwerpunkten? In welchen Märkten, mit welchen Bedürfnissen, Nutzenversprechen, Leistungsangebot, Vertriebskanälen und mit welchem Wertschöpfungsfokus?

4. Wie differenziert man sich von den bestehenden und neuen Wettbewerbern? Durch Leistungsqualität, Servicequalität, Verfügbarkeit, Kundenindividualität, Image oder durch den Preis?

5. Wie erreicht man tragfähige, echte Wettbewerbsvorteile? Mittels hohem oder einzigartigem Kundennutzen zu Premium­preisen, mittels Mengenvorteilen oder Leistungen ohne Schnickschnack zu Tief­preisen etc.?

6. Wie entwickelt man sich dahin? Durch internes Auf- und Ausbauen, Allianzen, Übernahmen usw.?

7. Wie soll dies umgesetzt werden? Mit welcher Geschwindigkeit soll wie vorgegangen werden und mit welchen Meilensteinen? Wie soll die Veränderung gestaltet und vorangetrieben werden, um die Mitarbeitenden zu mobilisieren und motivieren? Wie wird eine proaktive und konsistente Kommunikation mit den Anspruchsgruppen sichergestellt? (Mehr über den Erfolgsfaktor Strategieumsetzung erfahren Sie hier)


Erfolgsfaktoren der Strategieentwicklung

Bei der Strategieentwicklung gilt es, einige zentrale Erfolgsfaktoren konsequent zu beachten:

Erfolgsfaktoren der Strategieentwicklung: Eignung, Akzeptanz, Umsetzbarkeit
Die Erfolgsfaktoren: Eignung, Akzeptanz, Umsetzbarkeit

Zukunftssicherung durch Strategie

Wichtig ist, dass Strategien mit objektiver Sicht, frei von interner Politik und blinden Flecken, entwickelt werden. Unsere langjährige Praxis­erfahrung zeigt, dass eine effiziente und wirksame Unternehmensstrategie ein Schlüssel­faktor für die Zukunftssicherung von Unternehmen ist.

Quelle: auch erschienen auf it-markt.ch, xing.com/news, buero-zueri.ch

2 Kommentare

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Ledergerber & Partner · Unternehmensentwicklung

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen