Es gibt zahlreiche Verhaltensweisen, die Innovation in KMU erschweren oder gar verhindern – wahre „Innovationskiller“. Wenn Sie diese eliminieren und einen funktionierenden Innovationsprozess implementieren, können auch Sie zum Innovations-Champion werden – und damit die Zukunft Ihres Unternehmens sichern!
Nach zwei Jahrzehnten Innovationsmanagement in diversen Branchen sind mir fünf Verhaltensweisen in KMU immer wieder begegnet. Ich zeige Ihnen diese fünf Innovationskiller und auch, wie Sie diese eliminieren:
1. (Bisherige) Erfahrungswerte zählen mehr als die (neue) Realität
Viele Führungskräfte haben jahrelange Erfahrung, doch für die Geschäftsmodell-Innovation kann dies gar hindernd sein. Die Gesellschaft und die Wirtschaft haben sich innerhalb weniger Jahre enorm gewandelt. Die weiter stark zunehmende Internationalisierung und die Digitalisierung erhöhen den Druck.
Lösung: Gehen Sie zu Ihren (Ziel-)Kunden und ergründen Sie deren Problemstellungen und spezifischen Bedürfnisse! Der Markt fragt nach echten Problemlösungen. Implementieren Sie einen Innovationsprozess, der neue Ideen nicht nach Erfahrungswerten, sondern nach Faktoren wie dem Nachfragepotenzial beurteilt!
2. Das bisherige Geschäftsmodell dominiert alles
Die meisten KMU leiden unter der (Arbeits-)Last des bisherigen Business. Deshalb managen sie ihr Business fast nur auf kurz- und mittelfristige Sicht. Zu Innovation des Geschäftsmodells kommt es dabei aber kaum.
„Der Erfolg der Vergangenheit und Gegenwart ist der grösste Feind der Innovation.“
Lösung: Reservieren Sie personelle und finanzielle Ressourcen für gezielte Innovationsarbeit in Ihrem Unternehmen. Geben Sie mit einem professionellen Innovationsmanagement einen klaren Rahmen, in dem mit Elan und Leidenschaft innoviert werden kann!
3. Konkurrenzwahn: mehr Orientierung an Konkurrenz als an Kunden
Viele Unternehmen orientieren sich oft mehr an der Konkurrenz als an ihren Kunden. Dabei sind die (Ziel-)Kunden weitaus wichtiger als die Wettbewerber. Natürlich spielen Ihre bestehenden und zukünftigen Konkurrenten auch eine wesentliche Rolle. Aber letztendlich entscheiden die potenziellen Kunden über Ihren Innovationserfolg.
Lösung: Richten Sie Ihre neuen Geschäftsmodelle, Produkte, Services und Ertragsmodelle erstmal konsequent auf den Markt aus! Betrachten Sie erst in zweiter Linie, wie das Wettbewerbsumfeld für die neuen Ideen aussieht.
4. Verkauf und Technik soll Innovation liefern
Der Glaube, dass Innovation einfach passieren wird, ist weit verbreitet. Verkauf und Technik sind nahe an den Kunden und der Technologie. Folglich sollen sie es dann „schon irgendwie richten“.
Lösung: Implementieren Sie ein pragmatisches, aber professionelles Innovationsmanagement! Dies ermöglicht das richtige Identifizieren und zielführende Validieren von Ideen und das Übersetzen in funktionierende Geschäftsmodelle.
5. Wille letztendlich nicht ausreichend
Letztendlich heisst zu innovieren, einschneidende Veränderungen zuzulassen. Ist das Bewusstsein für die Dringlichkeit und Wichtigkeit von echter Innovation des eigenen Unternehmens nicht ausreichend vorhanden, kann meist nicht erfolgreich innoviert werden.
Lösung: Institutionalisieren Sie die stetige Veränderung in Ihrem Unternehmen, in der Unternehmenskultur! Dies erreichen Sie mit einer Kombination aus internen Schlüsselpersonen und einem externen Berater, der mit neutraler Aussensicht und frei von interner Politik agieren kann.
Fazit
Wer daran etwas ändern möchte, erfährt fast immer starken internen Widerstand. Dieser Widerstand kommt vor allem daher, dass Innovation gänzlich falsch verstanden wird – und wie sie tatsächlich funktioniert:
„Innovation ist ein kontinuierlicher Prozess, der professionell aufgegleist und proaktiv gemanagt werden muss.“
Quelle: auch erschienen auf it-markt.ch, Swiss Engineering STZ
Ein Innovationsmanagement gehört klar in jede Organisation. Bedingt jedoch eine Geschäftsleitung die daran interessiert ist. Ich kenne paar Unternehmen die noch keinen Bedarf darin sehen da es ihnen finanziell noch einigermassen gut geht.
Gruss Patrick Roth:-)
Hallo Patrick
Danke für deinen Kommentar, über den wir uns sehr freuen! Du sprichst ein sehr zentrales Thema an.
Innovation braucht einfach Zeit – Zeit, in welcher der Innovationsmotor systematisch heraufgefahren wird. Geht man das Innovationsthema erst an, wenn es finanziell nicht mehr rund läuft, so hat man oft nicht mehr die benötigten Ressourcen, vor allem die Ressource Zeit, die dann fehlt. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Wir sehen aber erfreulich viele Unternehmer, die strategisch vorausschauend in (noch) guten Zeiten bereits sind, in ein hochwirksames Innovationsmanagement zu investieren. Unternehmer sind ja auch jene, die was unternehmen, es anpacken und vorausschauend agieren. Nur so kann der Erfolg und die Zukunft des Unternehmens sichergestellt werden.
Beste Grüsse
Raphael
Das beschriebene stimmt. Wir stehen vor einem Wechsel in der Thermodynamik von der asymmetrischen zur symmetrischen. Dies stellt eine klare Verbesserung dar. Doch was passiert der Paradigmenwechsel wird ignoriert. Neugier Fehlanzeige.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Fimian. In derart vielen Bereichen stehen wir vor grossen Veränderungen und Paradigmenwechseln. Wer den Wandel nicht ignoriert, sondern nutzt und es aktiv anpackt, gewinnt!
Beste Grüsse
Raphael Ledergerber