Die 3 grössten Stolperfallen bei der Digitalen Transformation

Gastbeitrag von Roman Pfund: Viele Initiativen zur Digitalen Trans­for­mation scheitern. Doch an was liegt es? Die Gründe liegen oft in einer fehlenden Strategie und der Unter­nehmens­kultur. Bei der Digitalen Trans­for­mation geht es um Menschen und Lösungen, nicht nur um Technologie und Werkzeuge! Wie ist das in Ihrem Unter­nehmen? Ist Ihre Organi­sation bereit für die digitale Veränderung?

Was macht die Kultur Ihres Unternehmens aus? Wie viele Ihrer Mitar­bei­tenden sind mit voller Begeisterung dabei und gehen auch gerne Extra­­meilen?

Unterdessen gibt es diverse Studien, welche sich mit dem Scheitern von Initiativen und Projekten zur Digitalen Transfor­mation beschäftigt haben. Die Ergebnisse geben zu denken. Je nach Erhebung liegt die Rate des Scheitern bei 80-90 %! Doch an was liegt das? Bietet doch die Technologie fast uneinge­schränkte Möglich­keiten und an Ideen mangelt es meist auch nicht.

Unsere Erfahrung im KMU-Umfeld deckt sich mit den diversen Erhebungen. Das Scheitern ist meist nicht in den Projekten als solches begründet. Oft sind es die Rahmen­bedingungen, welche nicht passen. Nachfolgend gehen wir auf die drei häufigsten Stolper­fallen der digitalen Veränderung ein.

1. Fehlende Strategie

Wie jede Veränderung, darf auch die ins digitale Zeitalter nicht dem Zufall überlassen werden. Die Digitale Transfor­mation benötigt eine entsprechende Strategie. Oftmals wird eine «Digital­strategie» erarbeitet. Dies ist nicht grundsätzlich falsch. Meist fehlt dieser aber die Nähe zur Unternehmens­strategie. Im Idealfall sind die digitalen Aspekte in der Unternehmens­strategie integriert. Ein sehr passendes Zitat hierzu.

«You don’t need a digital strategy. You need a better strategy, enabled by digital.»
– George Westerman, MIT (Massachusetts Institute of Technology)

Legen Sie den Fokus nicht auf die Technologie, versuchen Sie mehr, in Lösungen zu denken. Sprechen Sie mit Ihren Kunden und erarbeiten Sie innovative Lösungen. Lösungen, welche durch digitale Technologien ermöglicht werden.

Wie handhaben Sie das in Ihrem Unternehmen? Ist die digitale Veränderung bereits in Ihrer Strategie verankert? Ist dies nicht der Fall, ist eine gesamt­heitliche Digitale Transformation oft zum Scheitern verurteilt.

2. Falsche Kultur

Gibt es eine Strategie, soll diese ja auch umgesetzt werden. Oft ist es aber die Organisation, welche diese Umsetzung nicht mitträgt oder gar boykottiert. Grund ist eine Unternehmenskultur, welche nicht bereit für Veränderung ist.

«Culture eats strategy for breakfast!»
– Peter Drucker, Pionier der modernen Managementlehre

Ist die Kultur nicht offen für Veränderung, werden Sie eine neue Strategie nur mit Mühe umsetzen können! Es fehlt die Bereit­schaft, sich dem Neuen zu stellen. Binden Sie die Mitarbeiter in die Veränderungs­prozesse mit ein. Sprechen Sie mit diesen über deren Erfahrungen im Alltag und darüber, wie ihnen die Arbeit für und mit den Kunden erleichtert werden kann. So werden die Mitarbeiter aktiv in die Veränderung mit einbezogen und können diese verstehen und mitgestalten. Schlussendlich ist eine erfolgreiche Veränderung nur möglich, wenn folgende drei Dimensionen erfüllt sind. Und diese gelten für alle Stufen.

Wollen: Eine Veränderung muss wirklich gewollt werden.
Dürfen: Die Entscheidungs­kompetenz muss gegeben sein.
Können: Sie und Ihre Organisation müssen fähig sein, die Veränderung umzusetzen.

Wie schätzen Sie Ihre Unter­nehmens­kultur ein? Kann Ihre Organisation mit Altem brechen und Neues zulassen?

3. Falsche Verantwortlichkeit

Existieren eine durchdachte Strategie und eine offene Kultur, ist es entscheidend, dass Projekten und Initiativen die nötige Aufmerk­samkeit zu kommen. Auch die Digitale Transfor­mation ist im Grunde eine Business Transfor­mation! Die Verantwortung muss in der Geschäfts­leitung sowie beim Verwaltungsrat liegen. Die IT-Abteilung hat eine wichtige Rolle im Veränderungs­prozess. Übertragen Sie aber nicht die Verantwortung an die IT-Abteilung. Oder würden Sie dieser auch die Verantwortung für die Umsetzung eines neuen Geschäfts­modells übertragen?

Führen Sie sich Ihr eigenes Unternehmen vor Augen und stellen Sie sich folgende Fragen:

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