Als KMU mit Produktinnovationen erfolgreich am Markt

Gastbeitrag von Roman Pfund: Sie als Unternehmer oder Führungs­kraft haben sich bestimmt auch schon gefragt, was eine erfolgreiche Innovation ausmacht und was es dazu braucht. Eigentlich ist es ganz einfach – oder eben doch nicht? Wir zeigen die drei wesentl­ichen Zutaten für erfolgreiche Produkt­innovation.

Produktinnovation: Was ist ganz genau damit gemeint?

Vorab, mit Produkt meine ich nicht zwingend ein physisches Produkt. Ein Produkt kann immer auch ein Service oder ein anderes immate­rielles Produkt sein. Eine Innovation ist immer etwas, was es zu diesem Zeit­punkt vorher in dieser Form nicht gab. Grund­sätzlich werden zwei Arten von Produkt­innovationen unterschieden: Markt­innova­tionen und Unternehmens­innova­tionen.

Unter Marktinnovation versteht man allgemein, dass ein Produkt erstmals in dieser Art auf dem Markt verfügbar ist. Das kann sogar bedeuten, dass es eine disruptive Innovation ist, also ein bestehendes Produkt vom Markt verdrängt wird. Als Beispiel sehe ich hier das erste Smartphone von Apple, welches die konventionellen Mobil­telefone verdrängt hat (Nokia und viele mehr).

Mit Unternehmensinnovation ist eine Innovation eines Unternehmens gemeint, welche in einer vergleich­baren Form bereits am Markt verfügbar ist. Als Beispiel kann man hier das Smartphone der weiteren Anbieter nennen.

Jeder Unternehmer wünscht sich eine Markt­innova­tion. Aber mal ehrlich: Wann hat Ihr Unternehmen nur schon die letzte Unternehmens­innova­tion erfolgreich auf den Markt gebracht? Es muss ja nicht immer der ganz grosse Wurf sein – oft reicht „Das können wir auch, aber besser!“.

„Eine Erfindung ist noch keine Innovation. Eine Erfindung ist beispiels­weise Blockchain als Technologie. Die Produkt­innova­tion ist dann aber erst der Bitcoin, welcher auf der besagten Technologie basiert.“

Die entscheidenden 3 Merkmale einer Produkt­innova­tion

Um eine erfolgreiche Produkt­innova­tion zu lancieren, müssen drei wesent­liche Merkmale erfüllt sein – ergänzt mit dem richtigen Fokus.

Der Mensch und seine Problem­stel­lungen und Bedürf­nisse

Die Problem­stel­lungen, Engpässe und Bedürf­nis bei Ihrer Ziel­gruppe ist der Schlüssel zu jeder Innovation. Niemand kauft ein Produkt, welches kein rationales oder irrationales Problem löst oder Bedürfnis stillt. Schwierig ist nur, Problem­stel­lungen und Bedürf­nisse zu erkennen. Denn dieses ist fast immer keineswegs offensicht­lich. So ist das primäre Bedürfnis eine mechanische Uhr zu tragen ja nicht, die Zeit ablesen zu können. Genau so wenig, wie es das bei einer Smartwatch ist.

Konkret: Sprechen Sie mit Ihren Kunden und vor allem Ihren Noch-nicht-Kunden sowie Ihren Nicht-mehr-Kunden. Erarbeiten Sie systematisch die Customer Journeys, die Kunden­erleb­nisse, um verborgene Problem­stel­lungen, Engpässe und Bedürf­nisse Ihrer Wunsch­kunden aufzudecken. Beobachten Sie, wie Ihre Produkte im Alltag eingesetzt werden und nehmen Sie den Standpunkt Ihres Kunden ein. Behalten Sie immer den Kunden im Fokus.

„Erfolgreiche Produkt­innova­tionen entstehen nicht am Reissbrett eines Einzelnen!“

Die Technologie und die Machbarkeit

Eine Produktinnovation muss machbar sein. In der heutigen Zeit haben wir den Vorteil, dass die Technologie und der digitale Fort­schritt viel Potenzial bieten. Die Technologie alleine darf aber nie der Treiber für eine Innovation sein. Der Mensch steht in meiner Auflistung nicht zufällig am Anfang!

Konkret: Ihr Unternehmen braucht technologische und digitale Kompetenz. Nur wenn die technischen Möglichkeiten im Unternehmen bekannt sind und eingeordnet werden können, können auch Ideen für Innovation entstehen. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag betreffend digitaler Kompetenz im Verwaltungs­rat und der Geschäfts­leitung.

Das Business und die Wirtschaftlichkeit

Last but not least – jede Innovation muss auch gewinn­bringend umgesetzt werden können. Aber hier wartet auch bereits die Chance auf eine weitere Innovation. Nicht jedes neue Produkt muss am bisherigen Preis­modell festhalten. Prüfen Sie innovative Preis­modelle und Preis­strategien. Oft bieten diese eine Win-Win Situation für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden zugleich.

Konkret: Nehmen Sie auch hier den Standpunkt Ihrer Kunden ein und überlegen Sie sich im Team, was für Ihren Kunden interessant sein könnte. Aus vielen Produkten kann auch eine Dienst­leistung erstellt werden. Beispiels­weise der Baumaschinenhersteller HILTI, der seine Geräte nicht mehr nur verkauft, sondern auch in einem Rundum-Service zur Nutzung anbietet. Denn der Nutzer will die Baumaschinen ja nicht primär besitzen, sondern einfach möglichst wirtschaft­lich nutzen können.

Das passende Vorgehen, eine Innovation zu erarbeiten

Für erfolgreiche Produkt­innova­tion haben wir eine eigene Produkt­innovation-Methode entwickelt, die wir in unseren Innovations­mandaten täglich einsetzen. Unsere Methode ist schlank und agil. Sie ist über zwanzig Jahre in der KMU-Praxis bewährt sowie wird laufend weiter­entwickelt und optimiert.

Wo steht Ihr Unternehmen im Bereich Innovation? Welche Produkt­innova­tionen konnten Sie in den vergangenen drei Jahren erfolg­reich lancieren? Wo haben Sie in Ihrem Unternehmen noch Heraus­forde­rungen?

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