Gastbeitrag von Roman Pfund: Die Digitalisierung ist nicht ein Projekt, welches mal eben kurz delegiert werden kann. Sie ist ein Thema der Unternehmensleitung und muss mit der Unternehmensstrategie eng abgestimmt werden. Wir zeigen, wie Sie die Digitale Transformation als KMU erfolgreich meistern.
Die meisten Unternehmer und Führungskräfte sind sich bewusst, dass auch sie ihr Unternehmen digital fit machen müssen. Eine durchdachte, weitsichtige Unternehmensstrategie ist das Schlüsselelement eines erfolgreichen Unternehmens. Nur darf ein wichtiges Element nicht vernachlässigt werden – der digitale Wandel! Dieser findet heute in allen Branchen statt.
Die Frage ist, welche Bereiche am stärksten betroffen sind. Denn die Ausprägungen der Digitalen Transformation sind vielfältig. Betroffen sind Prozesse, aber auch Produkte, Services und sogar ganze Geschäftsmodelle.
„Kennen Sie bereits die Uber’s und Airbnb’s Ihrer Branche?“
Teil 1: Digitale Reife und digitales Potenzial
Digitale Reife – der Status quo Ihres Unternehmens
Kennen Sie die digitale Reife Ihres Unternehmens? Bevor Sie etwas verändern, müssen Sie den Ist-Zustand in Ihrem Unternehmen kennen. Dies betrifft alle Bereiche, von der Produktion über die Administration bis zum Marketing und Verkauf.
Stellen Sie sich die 7 entscheidenden Fragen:
- Wie konsequent sind unsere internen und externen Prozesse digitalisiert?
- Ist unser Geschäftsmodell wirklich bereit für die digitale Zukunft?
- Wie viel Erfahrung hat unsere Organisation mit umfassenden digitalen Projekten?
- Inwiefern unterstützen wir mobiles Arbeiten, beispielsweise unserer Aussendienstmitarbeitenden)?
- Wie durchwegs digital verwalten wir unsere Kundendaten?
- Wie systematisch nutzen wir die Social Media?
- Wie digital ist unsere Unternehmenskultur tatsächlich?
Aufgrund dieser Fragen werden sich weitere Themenfelder eröffnen. Beleuchten Sie auch diese. In der Praxis hat sich bewährt, die einzelnen Bereiche in einer Prozent-Aussage der digitalen Reife zu erfassen. Wobei 100 % für eine exzellente und lückenlose Digitalisierung steht.
Digitales Potenzial – die Möglichkeiten für Ihr Unternehmen
Nachdem Sie ein Gefühl für den digitalen Status quo entwickelt haben, gilt es, das Potenzial zu untersuchen. Die digitalen Potenziale und Technologien sind vielfältig. Die Versuchung ist gross, eine Vielzahl Möglichkeiten zu nutzen und einfach mal drauflos Lösungen zu entwickeln.
Doch Lösungen für was?
„Achten Sie darauf, nicht technologiegetrieben zu denken und zu handeln! Stellen Sie Ihre (Wunsch-)Kunden konsequent in den Mittelpunkt.“
Nutzen Sie Technologien, um Services oder Produkte zu verbessern! Folgende Bereiche müssen Sie im Auge behalten:
Kundenorientierung: Wie gut kennen wir unsere Kunden? Wissen wir, welche Bedürfnisse diese haben und wo wir unsere Leistungen verbessern können? Unbefriedigte Kundenwünsche bieten ein grosses Potenzial! Generell, und speziell im Digitalen, da hier Möglichkeiten entstehen, welche früher nicht vorhanden waren.
Marketing und Verkauf: Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten im Marketing und Verkauf. Allenfalls bietet Virtual Reality neue Möglichkeiten für Events. Oder Sie nutzen die Möglichkeiten der Marketing-Automation. Die Sozialen Medien sind heute ein Muss. Klar, Facebook ist keine reine Businessplattform. Aber jede Geschäftsperson ist auch eine Privatperson und nutzt als solche diese Plattform. Das bietet Möglichkeiten, in Erinnerung zu bleiben.
Technologien: Prüfen Sie, welche Technologien Ihnen neue Geschäfts- und Optimierungsmöglichkeiten eröffnen. Nutzen Sie diese, um Ihren Kundenservice zu verbessern oder Ihre Produkte aufzuwerten. Überraschen Sie Ihre Kunden mit Unerwartetem.
Geschäftsmodell: Überprüfen Sie Ihr Geschäftsmodell. Versuchen Sie das Potenzial der digitalen Welt zu nutzen. Es kann sein, dass Kundenbedürfnisse in Ihrem Markt schon morgen anders bedient werden. Beispielsweise wird auch heute noch Musik gehört. Wenn Sie aber ein Presswerk für CD haben, müssen Sie sich trotzdem etwas überlegen. Das Internet hat die Branche grundlegend verändert – und das gilt auch für Ihre Branche.
Nach diesen beiden Schritten haben Sie eine Vorstellung, wo Ihr Unternehmen heute steht und in welche Richtung Sie sich entwickeln können. Bevor die Erkenntnisse jetzt umgesetzt werden, müssen diese mit Ihrer Unternehmensstrategie abgestimmt werden – mehr dazu im Teil 2.