Gastbeitrag von Daniel Fiechter, taktwerk: Digitale Transformation und Industrie 4.0 – die neue Realität unserer Gegenwart und der Zukunft. Die grosse Revolution hat bereits begonnen. Erfahren Sie, wie KMUs diese in drei Schritten nutzen und davon profitieren können.
Die Digitalisierung ergreift das gesamte Unternehmen. Von der Strategie und der Kultur über die Prozesse bis zu den Systemen. Mit einem Einzelprojekt ist es deshalb nicht getan. Vielmehr muss die Digitalisierung eines KMUs Schritt für Schritt erfolgen und als kontinuierlicher Prozess gelebt werden.
Nur was für grosse Konzerne?
Ein Grossteil der Schweizer Unternehmen hat schlicht zu wenig digitales Know-how, wie etliche Studien belegen. Hinzu kommt, dass vielerorts die Unternehmensstrategie noch immer die Digitalisierung fast nicht berücksichtig. Entsprechend fehlt es an der Bereitstellung entsprechender finanzieller Mittel. Wer nicht tut oder abwartet, verliert! Soviel ist sicher! Schauen Sie sich beispielsweise an, wie heute gekauft wird – von Privatpersonen wie auch Unternehmen: im Internet. Andererseits darf die Digitalisierung nicht zum Selbstzweck verkommen. Richtig gemacht, führt sie zu besseren Kundenerlebnissen, effizienteren Prozessen und neuen Geschäftsbereichen. Entscheidend ist es, einen pragmatischen Weg Richtung Zukunft zu finden und umzusetzen.
Digitalisierung in 3 Schritten
Für KMUs, mit knappen Mitteln und beschränkten Möglichkeiten, haben sich folgende drei Schritte in der Praxis bewährt:
1. Umdenken – aber richtig
Alles beginnt mit dem Umdenken der Führungskräfte. Digitalisierung muss zur Top-Priorität ernannt werden. In vielen Firmen wird dies sträflich vernachlässigt. Dies zeigt sich beispielsweise, wenn die IT-Abteilung, weil nur als notwendiges Übel betrachtet, dem Finanzleiter unterstellt ist. Moderne IT ist aber viel mehr. Die Chancen durch neue Technologien sind Chancen für neues Business!
2. Geschäftsmodell weiterentwickeln und in der Unternehmensstrategie verankern
In fast allen Branchen ist das bestehende Geschäftsmodell durch die Digitalisierung bedroht. Neue Anbieter gelangen mit neuen Ansätzen auf den Markt. Allen gemein: Sie stellen das Kundenbedürfnis in den Mittelpunkt und liefern das Ergebnis, nicht das Produkt („Everything as a Service“). Getränkehersteller möchten keine Abfüllmaschine kaufen, sondern eine Anzahl x abgefüllter Flaschen haben und pro Stück bezahlen. Diese Entwicklungen müssen im Geschäftsmodell abgebildet und in der Unternehmensstrategie verankert werden, um nicht den Anschluss zu verlieren.
3. Prozesse digital abbilden
Überall, wo standardisiert wurde und es sich um repetitive Prozesse handelt, sollen diese digitalisiert werden. Zum Beispiel könnte eine Reinigungsfirma in einem „Self-Service“-Kundenportal einen Offertrechner integrieren. Damit können sich Interessenten, durch das Beantworten gezielter Fragen, ihre Offerte selber zusammenstellen. So kann der potenzielle Kunde rund um die Uhr an die gewünschten Informationen gelangen. Dies bietet echten Mehrwert – und der Anbieter weiss erst noch, wer sich für eine Offerte interessiert. Das spart Zeit, da die Offerte nicht von Hand erstellt werden muss.
Auch andere Prozesse weisen grosses Einsparpotenzial auf. Zum Beispiel indem die Medienbrüche der mobilen Rapportierung (Papier – abtippen – digital) für den Aussendienst behoben werden. Mit digitalen Prozessen lassen sich auch die erfassten Daten auswerten. Damit kann die Leistung überprüft und darauf aufbauend Massnahmen beschlossen werden, die auf Fakten statt auf Gefühlen basieren.
Jetzt anpacken
Die digitale Transformation ist ein kontinuierlicher Prozess ist, Unternehmen umfassend betrifft. Die Digitalisierung kann aber schon im Kleinen beginnen und in den gezeigten drei Schritten sukzessive erfolgen. Wichtig ist, dass man sich den aktuellen Herausforderungen annimmt und beharrlich dranbleibt. Packen Sie es an!
Quelle: Auch erschienen auf taktwerk.ch