Professionelle Unternehmensführung auch in Sozialfirmen?!

Methoden und Werkzeuge professioneller Unternehmens­führung für einen sozialen Betrieb? Geht das? Otti Mendelin hat sich der Heraus­forderung gestellt und dies erfolgreich gemeistert, wie das Feedback der Winterthurer Sozial­firma Läbesruum zeigt.

Läbesruum ist als Verein organisiert und hat sich zum Ziel gesetzt, erwerbslosen Menschen eine Perspektive zu bieten. Als Arbeitgeber integriert Läbesruum erwerbslose Menschen sozial und beruflich, indem ihnen eine bezahlte Arbeit angeboten wird.

Am Markt tritt Läbesruum mit Dienst­leistungen wie Bau­arbeiten, Maler­arbeiten, Garten­bau und Unterhalt, Hauswartungen, Reinigungen, Umzüge sowie Entsorgungen an. Hinzu kommen das Restaurant Eulach­strand, ein Hofladen, eine haus­eigene Gärtnerei, eine Mosterei und die Herstellung Produkten wie Brenn­holz und Pack­material.

Vielfache Herausforderungen in der Unternehmens­führung

Dabei setzen sich die Vereins-Firma und ihre Mitarbeitenden einem vielfachen Druck aus: Einerseits erwarten die Kunden professionelle Arbeit, der Wettbewerb beäugt kritisch den Preis und die angebotenen Leistungen, und das Team sowie Leitung möchten ihrem sozialen Anspruch gerecht werden. Manch einer aus dem haupt­amt­lichen Team versucht dabei die unbestrittenen Defizite der Erwerbslosen, die als Tagelöhner arbeiten, zu kompensieren durch noch mehr Einsatz und Herzblut.

„Das kann nicht gut gehen“ – genau da haben wir mit unserem Workshop angesetzt!

Systematisch hin zum Workshop-Erfolg

Mit einem ebenso ambitionierten wie fokussierten Programm hat das Team verstehen gelernt, dass entscheidend ist, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, sich im Tages­geschäft auf das Wesent­liche zu konzentrieren – und den Marken­kern „sozial & professionell“ weiter zu schärfen. Intern, vor allem aber auch gegen­über den Kunden, der Öffentlich­keit und dem Wettbewerb.

So haben sich die einzelnen Bereiche neu „gebrandet“, nämlich nochmals ihre Kern­leistungen definiert und ihren spezifischen Mehr­wert im Gesamt­unternehmen, aber auch für die Kunden heraus­gearbeitet. Das Gesamt­team wiederum hat sich dem Thema Positionierung mittels „Elevator Pitch“ angenommen – also in maximal 60 Sekunden zu erklären, wer der Verein Läbesruum ist, was er tut und was sein Allein­stellungs­merkmal (USP) ist.

Persönlichen Potenziale und professionelle Unternehmens­führung

Nicht zuletzt, gerade weil Leitung und Team vor christlichem Hintergrund einen hohen Anspruch an sich und die Arbeit stellen, gilt es auch die persön­lichen Potenziale auszuschöpfen und mit professionellen Methoden der Unternehmens­führung den Alltag zu organisieren. Themen­felder wie „richtige Kommuni­ka­tion“ mit Kunden und Mitarbeitenden, Ausschöpfen eigener persönlicher und beruflicher Stärken wurden besprochen. In aktiver Gruppen­arbeit wurden die Themen­felder diskutiert und auf Beispiele des Tages­geschäfts herunter­gebrochen.

Herzblut als Benchmark für „normale“ Unternehmen

„Die Mannschaft war an diesem Tag mit grossem Engagement und eben besonderem Herzblut dabei. Für mich war es vor allem spannend zu sehen, was es für ein Unternehmen bedeutet, wenn das Team in seiner Arbeit einen über das Wirtschaften hinaus­gehenden Sinn erkennt und pflegen möchte“, betont Otti Mendelin.

Das ist auch für ’normale‘ Unternehmen ein interessanter und anspruchs­voller Benchmark!

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