Gefährdete Unternehmen – Die 5 Frühwarnzeichen

Wir erleben gerade den grössten Wandel, den die Menschheit je erlebt hat. Nie war es für Unternehmer und Führungskräfte wichtiger, die Zeichen der Zeit (richtig) zu erkennen und entsprechend beherzt zu handeln. Wir zeigen fünf Frühwarnzeichen, die aufdecken, dass Ihr Unternehmen gefährdet ist und handeln muss.

8 von 10 KMU* sagen, dass sie den Wettbe­werbs­druck heute stärker spüren als in den vergangenen Jahren. 9 von 10 KMU* glauben, dass ihr bestehendes Geschäfts­modell in den nächsten Jahren nicht mehr funktionieren werde. Es ist jetzt angezeigt, zu handeln. Diese fünf Anzeichen sollten bei Ihnen Alarm­glocken klingeln lassen:

Die 5 Frühwarnzeichen

1. (Zu) Lange keine grösseren Verände­rungen

Die meisten bilden sich ein, veränderungs­fähig zu sein. Die Veränderungsfähigkeit des eigenen Unternehmens wird fast immer massiv über­schätzt. Unternehmen, die seit Längerem keine grösseren, wirklich namhaften Verände­rungen umgesetzt haben, sind fast immer nur sehr schwer wandlungsfähig.

Denn Veränderungsfähigkeit muss und kann antrainiert werden. Beginnen Sie dies mit dem systematischen Entwickeln der Kernthemen Vision, Mission, Werte und Führungs­grund­sätze. Bauen Sie diesen so wichtigen Erfolgs­faktor konsequent auf.

2. Schwierige Mitarbeiter­rekrutierung

„Wie schwerwiegend uns der Fachkräfte­mangel trifft!“ hören wir in fast täglich von Unter­nehmen aller Branchen. Dabei ist der Fach­kräfte­mangel schlicht ein Märchen! Denn Unternehmen, die nur schwer richtig gute neue Mitarbeitende finden, haben ein Attrakti­vitäts­mangel. Solche Unternehmen haben eine unklare oder zu wenig attraktive Positionierung, um sehr gute Fachkräfte zu finden.

Sie brauchen eine inspirierende, anziehende Vision, basierend auf einer sinn­stiftenden, klaren Mission. Positionieren Sie Ihr Unternehmen messer­scharf und klar. Von da werden Sie neue Mitarbeitende geradezu anziehen – und neue Kunden ebenso.

3. Noch immer als Zwischen­händler unterwegs

Bisher war Ihr Unternehmen möglicher­weise für Ihre Kunden beinahe unver­zicht­bar. Unter­schätzen Sie aber keines­falls den immensen Einfluss der immer schneller voran­schreitenden Digitalisie­rung und Internationa­lisierung. Für Endkunden wird es immer einfacher, mit den Herstellern in Ver­bindung zu treten und direkt(er) zu beschaffen.

Je mehr ein Unternehmen in der Handels­kette als Zwischen­händler agiert, desto schwieriger wird es. Wenn Sie handeln und das Geschäfts­modell Ihres Unternehmens entsprechend weiter­entwickeln, werden Sie auch zu den zukünftigen Gewinnern gehören. Zielen Sie darauf ab, einen unersetz­baren Mehrwert zu bieten, für den man Ihr Unternehmen auch in fünf Jahren noch brauchen wird.

4. Lange Entscheidungswege

Bei vielen Unternehmen hören wir zu Beginn unserer Zusammen­arbeit: „Wenn wir etwas umsetzen, dann machen wir es richtig gut“. Dem könnte man nichts entgegnen, wenn da nicht der Faktor Zeit wäre. Wer perfekte Lösungen anstrebt, verliert viel wertvolle Zeit. Ihre Mitarbeitenden erkennen schnell, wenn eine Umsetzung (zu) lange dauern wird.

Darum halten Sie das Momentum hoch. Und laufen Entscheidungen durch zu viele Hände, werden sie immer zu verwässerten Kompromissen. Nur damit werden Sie mit Ihrem Unternehmen keine (wirklich) neuen Wege gehen und sich nicht aus­reichend für die Zukunft wappnen.

5. Auf dem Erfolg ausruhen

Viele Unternehmen haben sich mit ihren Lieferanten eingespielt und wechselten diese nur selten. Das ging auch bisher oft gut, über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Seitdem der Wandel in unserer Wirtschaft innert weniger Jahre enorm stark zunahm und immens beschleunigte, ändert sich vieles, das bislang stets unverändert blieb.

Ganz neue Wettbewerber drängen in Märkte. Zudem ver­schwinden die bisherigen Hürden für einen Wechsel immer mehr. Darum richten Sie das Geschäfts­modell Ihres Unternehmens ja nicht nur auf der Sicherung Ihres Geschäfts­erfolges mittels „alles immer noch etwas besser machen“ aus. Wenn Sie die Zukunft weiterhin erfolg­reich gestalten wollen, genügt das nicht mehr.

„Der Erfolg der Vergangenheit ist der grösste Feind der strategischen Unternehmens­führung – und damit der grösste Feind einer erfolgreichen Zukunft.“

Glaubenssätze hinter­fragen und jetzt starten

Hinterfragen Sie die vermeintlich so fixen Glaubens­sätze Ihres Unternehmens und Ihrer Branche! Stellen Sie sich bei allen strategischen Annahmen die Schlüssel­frage: Was ist, wenn alles anders kommt?

Bedenken Sie dabei, dass Veränderung und strategische Unternehmens­entwicklung vor allem zwei Dinge brauchen: systematisches Vorgehen und aus­reichend Zeit. Darum starten Sie besser heute als morgen!

*Quellen: Studien von Switzerland Global Enterprise, 2017, 155 befragte Schweizer Export-KMU; Swissmem, 2016, 80 befragte Schweizer Industrie-KMU; Artikel auch erschienen auf it-markt.ch

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