Alles ist im Wandel: die gesellschaftlichen Werte und Verhaltensweisen, die schnell voranschreitende Digitalisierung, neue Arbeitsformen und Arbeitsweisen, Homeoffice, Teilzeitarbeit, das Suchen nach dem Sinn der Arbeit und vieles mehr. Da erscheint Führungsarbeit als wahre Herkulesaufgabe. Wir zeigen aus unserer Coaching-Praxis 7 Tipps für wirksame Führungsgespräche.
Der Coronavirus macht die aktuelle Lage schwierig. Bleiben Sie gesund! Gerade deshalb ist es jetzt umso wichtiger, unternehmerisch auch nach vorne zu schauen und Stillstand unbedingt zu vermeiden. Dieser Artikel dient Ihnen als Hilfestellung und Impuls.
Unsere volatile, unsichere, komplexe und ambivalente „VUKA“-Welt macht die Führungsarbeit zur noch viel grösseren Herausforderung als sie immer schon anspruchsvoll war. Erfolgreiche Leadership braucht mehr Führungsfähigkeiten, Empathie und Fingerspitzengefühl denn je:
- Wie führen Sie Ihre Mitarbeitenden zielgerichtet, effektiv und zugleich effizient?
- Wie halten Sie die Produktivität Ihrer Mitarbeitenden auch im Homeoffice hoch, wenn doch nur 1 von 5 Mitarbeitenden zuhause genauso produktiv arbeitet wie im Büro?*
- Wie scharen Sie Ihre Mitarbeitenden hinter sich, so dass sie Ihre Unternehmensmission und Vision mittragen und effektiv auch vorantreiben?
1. Zeitpunkt gezielt wählen
Ein weit verbreiteter Führungsfehler ist, auf frühere Fehler hinzuweisen, die Sie zuvor nie direkt angesprochen haben. Das ist fatal! Denn damit überrumpeln und demotivieren Sie Ihre Mitarbeitenden nachhaltig. Das Vertrauen zu Ihnen wird weg sein – und die letzte Leistungsbereitschaft ebenso.
Es bleibt auch noch der Tageszeitpunkt zu beachten. Legen Sie Führungsgespräche möglichst nie an das Ende eines Arbeitstags. Ihre Mitarbeitenden werden dann nicht mehr so viel Elan, Aufmerksamkeit und Nerven haben, wie noch zu Tagesbeginn. Auch Sie werden nicht mehr gleich leistungs- und aufnahmefähig sein.
2. Körperhaltung, Mimik und Gestik beachten
Die allermeisten Führungskräfte sind ihrer Wirkung viel zu wenig bewusst. Ihre Körperhaltung, Gesichtsausdruck sowie Kopf- und Handbewegungen machen einen Grossteil Ihrer Kommunikation aus. Nur schon eine bewusst aufrechte Körperhaltung signalisiert Wertschätzung. Was doch ein unbedachtes Hochziehen der Augenbrauen bewirkt oder eine nicht so gemeinte Handbewegung ausmacht.
3. Wenn online, dann richtig
Besonders mit der Laptop-Kamera blicken sich Gesprächspartner von oben herab an. Das beeinflusst die Gesprächsatmosphäre unbewusst negativ. Stellen Sie Ihre Kamera direkt auf Augenhöhe. Und stehen oder sitzen Sie etwas weiter weg von der Kamera. So kann Ihr Gegenüber die so wichtige Körpersprache von Ihnen besser wahrnehmen.
4. Den Mitarbeitenden abholen
Erleichtern Sie Ihrem Mitarbeitenden, und auch sich selbst, unbedingt den Einstieg ins Gespräch. Schaffen Sie immer zuerst eine offene, konstruktive Atmosphäre. Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden, wie es ihnen geht. Erfragen Sie, wo sie stehen und was sie gerade beschäftigt.
Bei zu wenig ausführlichen Antworten doppeln Sie mit Folgefragen gezielt nach. Nur so kommen Sie zu einem guten Gespräch. In unseren Führungscoachings sehen wir auch bei erfahrenen Führungskräften oft, dass nicht immer systematisch offene W-Fragen formuliert werden. Dies soll gezielt antrainiert werden.
5. Kurz, knapp und klar formulieren
Vage Aussagen sind Gift für wirksames Leadership! Sie müssen Ihre Erwartungen und Ziele stets kurz, knapp und klar formulieren. Zu schnell versteht man sich falsch. Also bringen Sie es klar auf den Punkt – je kürzer, desto besser. Nur so entsteht echte Verbindlichkeit.
6. Wertschätzend reden und aktiv zuhören
Worte wirken viel mächtiger auf die Gefühle und Eindrücke als man es sich bewusst ist. Deshalb achten Sie stets auf die richtige Wortwahl. Sprechen Sie nicht in Du-Botschaften, sondern stets in klaren Ich-Botschaften.
Sie kennen das: Man soll stets aktiv zuhören. Aber zu oft vergessen Führungskräfte in dem Eifer des Gefechts, das Gesagte zu wiederholen. Und bitten Sie ebenso Ihren Mitarbeitenden gezielt, das Besprochene zusammenzufassen.
7. Feedback einfordern und wertschätzend sein
Fordern Sie von Ihren Mitarbeitenden auch Feedback über sich selbst ein. Nur so können Sie selber etwas lernen und sich verbessern. Nach unserer Erfahrung wird Hochleistung vielerorts noch immer als selbstverständlich angesehen. Bringen Sie noch besser echte Wertschätzung rüber, so dass Ihre Mitarbeitenden noch genauer spüren, was sie wert sind.
Welches sind Ihre Erfahrungen? Wo stehen Sie und Ihre Führungskräfte? Was sind Ihre grössten Herausforderungen?
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*Quellen: Studie von getAbstract, September 2020, 634 befragte deutsche Arbeitnehmer; Artikel auch erschienen auf it-markt.ch