Unzählige, immer neue Führungsinstrumente und nur wenige wissen wirklich, was wo zum Erfolg führen kann. BSC, OKR, MbO – dabei ist vieles nur alter Wein in neuen Schläuchen. Wir zeigen aus unserer Coachingpraxis, was funktioniert und auf was es wirklich draufankommt.
Wie und womit stellen Sie sicher, dass Ihre Organisation erfolgreich ist und bleibt? Wie definieren Sie Ziele, die alle verstehen und von allen mitgetragen werden? Wie messen Sie den Erfolg? Wissen Sie auch wirklich, was Ihre Mitarbeitenden tatsächlich motiviert?
Das Führungsverhalten ist erfolgskritisch
Dabei ist das Führungsverhalten entscheidend – das «Wie». Auf die Frage nach dem «richtigen» Führungsstil gibt es schon längst nur eine Antwort: Gutes, wirksames Führen ist situatives Führen, also stets der Situation angepasst. Das ist alles andere als einfach. In unseren Führungscoachings sehen wir täglich, wie gut dies von Führungskräften antrainiert werden kann.
Das grosse Managementtheater
Bei all dem stellt sich dann unweigerlich die Frage nach dem «Womit» – welche Führungsinstrumente am wirksamsten sind. Und da läuft seit einiger Zeit das grosse Managementtheater. Wild wird mit Abkürzungen um sich geschmissen, was wichtig und richtig sei. Man gibt sich gerne agil – und ist es nicht wirklich. Das Neue als Feigenblatt, um davon abzulenken, dass man eigentlich noch nicht so weit ist, wirklich agil zu sein.
«Beim Gerede um MbO, BSC, und OKR ist ganz vieles einfach nur alter Wein in neuen Schläuchen.»
MbO (Management by Objectives): Führen mit Zielen
Seit weit über einem halben Jahrhundert wird mit Zielen geführt: Management by Objectives (MbO). Damit MbO erfolgreich ist, müssen alle Ziele «SMART» sein: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Das macht es so anspruchsvoll. Aber jedes Ziel wirklich «SMART» zu formulieren, kann erfolgreich trainiert werden, wie wir in unserer Coachingpraxis sehen.
BSC (Balanced Scorecard): Führen mittels Strategie-Cockpit
Seit einigen Jahrzehnten wird die Balanced Scorecard (BSC) als Führungsinstrument eingesetzt. Richtig verwendet ist sie ein sehr wertvolles Tool für eine erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategie. Verknüpft mit dem MbO, indem Mitarbeiterziele vereinbart werden, ist die BSC unverzichtbar.
OKR (Objectives and Key Results): Führen mit Zielen und Schlüsselergebnissen
Seit ein paar Jahren sind Objectives and Key Results (OKR) «in». Was es bereits seit einigen Jahrzehnten gibt, ist nun dank gewiefter Buchautoren angesagt. Und wie so oft gilt dann das Neue per se als gut. Weil Neues einem einen innovativen Anstrich gibt. In sehr agilen Organisationen sind OKR wirksam.
Das geeignete Führungsinstrument definieren, umsetzen und leben
Die allermeisten sind sich einig: Man muss messen, worauf es wirklich ankommt – «measure what matters». Dabei stellt sich die Frage nach dem «richtigen» Führungsinstrument. Zu behaupten, dass eines der Führungsinstrumente per se besser ist, ist schlicht falsch. Weil es auf den Kontext, die Unternehmenskultur und die Organisationsstrukturen ankommt. Und alter Wein in neuen Schläuchen macht den Wein auch nicht besser. Ganz im Gegenteil.
In sehr agilen, kleineren Organisationen machen wir mit der Einführung von OKR sehr gute Erfahrungen. Entscheidend ist, dass die Agilität in hohem Mass gegeben ist und die Verhältnisse und Organisationsgrösse überschaubar sind. Die OKR dann eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft und alle Mitarbeitenden involviert und beteiligt, ergeben ein hochwirksames Führungsinstrument.
In mittleren bis grösseren Organisationen können mit der BSC die klar besten Ergebnisse erzielt werden. Denn diese bildet die Unternehmensstrategie ab und ist damit ein wertvolles Strategie-Cockpit für die Führungskräfte. Die Strategie wird anschliessend mit unserer Methode «Doppel-8» auf die Mitarbeitenden heruntergebrochen und mit dem MbO persönliche Ziele definiert und umgesetzt.
Wie und womit führen Sie Ihre Organisation und Ihre Mitarbeitenden? Was funktioniert bei Ihnen bereits? Was nicht?
Quelle: Artikel auch erschienen auf it-markt.ch